„Mein Herz tanzt“ – so heißt der aktuelle Film von Regisseur Eran Riklis. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat ihn zum Film des Monats gewählt.
„Mein Vater ist Maurer“ – „Mein Vater ist Pflücker“ – „Bravo. Eyad?“ – „Mein Vater ist Terrorist“ (Schlag)
Israel. (Vergnügt) Der kleine Junge Eyad findet seinen Papa großartig. Und er findet, er ist ein großartiger palästinensischer Terrorist. Das sagt er auch seinen Freunden.
„Ich hab meinen Juden dabei“ – „’Einer der Beschuldigten ist S.B., ein arabischer Israeli.’ … Geht um irgendeinen Terroristen“ – „Das ist mein Vater!“ – „Was?“ – „Willkommen bei uns!“
Eyad ist ein intelligenter Junge. Aus ihm soll mehr werden. Deshalb meldet ihn sein Vater auf einer jüdischen Eliteschule an. Und schließlich …
(Telefonklingeln) „Angenommen!“ – „Glückwunsch. Wunderbar. Du wirst vielleicht sogar der erste Palästinenser, der eine Atombombe baut!“
Also auf ins Internat nach Jerusalem. Eyad ist inzwischen 17.
„Eyad, richtig? Ich heiß übrigens Naomi.“
Mit Naomi findet er seine erste Liebe …
„Ich liebe Dich, weißt Du das?“
… und mit Yonatan einen vertrauensvollen Freund.
„Ist das von Geburt an?“ – „Bist Du so von Geburt an? Araber. Ist das ansteckend?“ – (lachen)
Yonatan hat eine unheilbare Muskellähmung. Der Behinderte und der Araber – die beiden werden zu einem Dreamteam der Außenseiter. Eyad und Naomi müssen ihre Liebe aber geheimhalten.
„Eine Jüdin.“ – „Glaubst Du ich würde nicht auch gern der ganzen Welt zeigen, dass ich Dich liebe?“
Ein Araber und eine Jüdin? Allein für ihre Eltern unvorstellbar.
„Sie hat mich fast angeschrien: ‚Du kannst sagen, dass du lesbisch bist, dass Du Krebs hast, aber den Tag will ich nicht erleben, an dem Du mir sagst, dass Du einen Araber als Freund hast.“
Und so tanzt das Herz des jungen Arabers zwischen der Tradition seiner palästinensischen Familie und dem modernen Israel.
„Verlass mein Haus! Verstanden?!“
Der Film beginnt mit viel Ironie und Humor. Er ist voller Lebensfreude, wirft aber große Fragen auf. Und am Ende muss Eyad einen weitreichenden Entschluss fassen.
„Mein Herz tanzt“ – ein tief bewegender Film, der eine Lanze für das friedliche Zusammenleben bricht. Jetzt im Kino.
„Ich vergess manchmal, dass Du Araber bist“ – „Geht mir auch so“
Stefan Erbe, Evangelische Redaktion